Fast jedes Pfadfinder-Lager benötigt einen Bannermast. Jedes Jahr muss ein Scout Baumeister entscheiden wie er aussehen soll.
Meist fällt die Entscheidung mit dem vorhandenen Material.

Die Wahl ist nicht immer ganz einfach.
Als Inspiration ein paar Vorschläge vom Pfadfinderbund FSE-Alsace.

  1. Das klassische Kreuz:
    Ein Mast mit einem Querbalken.
    IMG_5542_bannermast_steht
  2. Die „Fliegenklatsche“: Ein Raster in dem die Flaggen mit Stangen quer gehängt werden.

    Bannermast

    Bannermast „Fliegenklatsche“

  3. Sticks: Für jede Fahne ein Mast. Mehrere Stämme werden in die Erde vergraben.
    Nachtrag:
    Ein Beispiel der Pfadfinder aus Kitzingen 2016
    Bannermast - Viereck
  4. „The Shield“: Ein modifizierter Kreuz-Bannermast.

    Lagerbauten

    „The Shield“

  5. Unbenannt – die Baumeister haben mir keinen Namen genannt, dennoch ein gelungenes Werk wie ich finde.
    Bannermast 2017
  6. Ebenfalls Unbenannt – Baumeister hier die Rover vom Stamm „Schwarze Adler“
    Bannermast Rover Kitzingen
  7. Das „Haus“
    Bannermast Haus
  8. „Lilienkreuz“ – Baumeister hier die Rover vom Stamm Reinfranken
    Pfingstlager 2019 Bannermast

    Pfingstlager 2019 Bannermast

    Pfingstlager 2019 Bannermast

    Pfingstlager 2019 Bannermast Nachts angestrahlt

  9. Dein Vorschlag/Projekt/Idee?

Wie geht man vor? – Die Bauanleitung

Die Lagerleitung bestimmt den Platz für den Fahnenmast, meist am definierten Versammlungsplatz.
Gewöhnlich wird er so ausgerichtet, dass er im rechten Winkel zur Lagermitte steht.
Ihr solltet schon ein wenig Erfahrung mit Lagerbauten haben, bevor Ihr Euch an das Projekt wagt.
Ihr solltet wissen was eine Bindung ist, wie sie am stabilsten verbunden wird und auch bleibt.
Möchtet Ihr komplexere Schnurmuster oder andere Planungsintensive Elemente einsetzen, plant das möglichst daheim, vielleicht an einem kleinen Modell.

Fundament:

Hängt davon ab, wie lang der Bannermast stehen bleiben soll, wie groß (hoch) er ist, was für Holz (trocken=leicht oder feucht=schwer) ihr verwendet und wie der Boden beschaffen ist. Gewöhnlich reicht ein etwa 0,6 – 1m tiefes Loch. Eingeschüttete Erde und Pflöcke stabilisieren den Mast.

Material:

  • Einen Plan (zeichnet Euch auf wie er aussehen soll, schon allein um Euren Helfern zu zeigen was DER Plan ist)
  • Holzstämme für den Mast und die Querbalken
  • Pflöcke (um den Mast stabil im Boden zu halten und um die Erde zu verdichten)
  • Schnur (wie auf fast jedem Lager, man kann einfach nicht genug Schnur haben 🙂 – in diesem Fall braucht man die meiste Schnur um die Fahnen hochziehen zu können)
  • Krampen (sehen aus wie ein „U“ mit zwei Spitzen, alternativ gehen auch umgebogen Drahtnägel, damit werden die Schnüre für die Fahnen am Mast befestigt. Warum nicht einfach Löcher ins Holz bohren? Die Reibung ist da meist zu groß und Bohren kostet wesentlich mehr Zeit als einfach Krampen zu setzen.)
  • Optional: Karabiner

Werkzeug:

  • Säge (für Kerben und Kürzen)
  • Beil (Pflöcke zuspitzen, und als Hammer z.B. zum Ausstemmen)
  • Axt/Spalthammer oder Bello (um die Stablisierungs-Pflöcke in den Boden zu rammen)
  • Stemmeisen (zum Kerben)
  • Bohrer (nur nötig wenn ihr zapfen wollt)
  • Spaten (fürs Fundament – Grasnarbe ausheben, Erde durchbrechen, Erde lockern)
  • Klappspaten (erleichtert das Erdausheben aus den Loch) – Wenn man hat, hilft auch ein Erdbohrer

Grobe Schritte:

  1. Design klären (anhand von Skizzen oder gar einem Modell)
  2. Ausrichtung, Position und Fahnenanzahl mit der Lagerleitung klären
  3. Loch buddeln/ausgraben lassen (ca. 1m, je nach Beschaffenheit von Boden und Mastgewicht)
  4. Bauholz besorgen
  5. Bannermast bauen (Schnüre für die Fahnen nicht vergessen) – evtl. „Zapfen“ (Holzstücke mit einem Pflock oder dicken Holzdübel verbinden), bei frischen Stangen oft sinnvoll, da die sich stärker biegen und bewegen.
  6. Pflöcke vorbereiten (mindestens 6 pro Loch besser mehr – dienen zum Stabilisieren im Boden und zum leichtern einführen des Masts in das Erdloch)
  7. Hilfsstangen vorbereiten (Je nach Größe und Gewicht zum Aufstellen nötig. Das ermöglicht mehr Leuten den Zugang zum Stamm beim Hochdrücken. Die Hilfsstangen werden oben zusammengebunden. In der obige Schere schiebt man dann mit mindestens zwei Leuten den Bannermast immer weiter hoch oder sichert Ihn vor dem zurückfallen.)
  8. Evtl. Hilfsseile befestigen (dran denken: wenn der Mast steht müsst Ihr die wieder abziehen können, also nicht fest verknoten)
  9. Wenn er fertig ist, Helfer zusammenrufen
  10. Aufstellen und ausrichten, Erde befüllen und mit Pflöcken verdichten – Achtung! Als Bauleiter solltet ihr nicht aktiv beim Aufstellen mithelfen, sondern Anleiten und vor allem prüfen ob der Bannermast gerade steht bevor gepflockt wird. Vor allem bei den größeren schwereren Exemplaren ist oft nicht genug Zeit um den Bannermast sicher zu halten und das verpflocken muss schnell geschehen.
  11. Prüfen ob er stabil steht – Fertig

Kleine Problemzonenliste:

  1. Als Projektleiter – nicht aktiv beim Aufstellen helfen, auch nicht wenn Du Herkules heißt oder einen Hulk zum Frühstück hattest – es gibt wenig ärgerliches als einen schiefen Bannermast, dein Job ist klar die Koordination.
  2. Wenn ihr mit 2 Beinen arbeitet um die Stangen hochzustemmen – was empfehlenswert ist – , sucht möglichst leichte trockene Stangen – um so schwerer um so größer die Gefahr am Bannermast etwas zu zerstören.
  3. Fahnenschnüre Befestigung – die Schnüre unbedingt so befestigen, dass sie relativ reibungsfrei laufen können. Karabiner helfen da zum Beispiel – Metallkrampen gehen auch. Bitte nicht die Schnüre durch Schnurschlaufen führen – die Schnüre sägen sich gegenseitig auf. Auch direkt durch ein Holzloch führen ist wenig ratsam außer man hat das Holz nahezu reibungsfrei bekommen.
  4. Fahnenschnüre Material – Wenn ihr Euren Fähnrichen etwas gutes tun wollt versucht Schnur zu verwenden, die sich kaum verdreht.
  5. Wenn ihr Schnurmuster mit Krampen einbaut, stellt sicher Eure Krampen sind sauber eingeschlagen wenn das Muster stimmt. Vorallem frische Stangen bewegen sich gerne beim Aufstellen und reisen evtl die lockernen Krampen aus der Verankerung.

 

Kleiner finaler Qualitätscheck:

Rennt mit eurem Körper kurz dagegen (logischerweise so dass Euch nichts auf den Kopf fallen kann), wenn er stehen bleibt, Ihr Eurem eigenen Werk vertraut und nichts runterkommt, sollte er für die Lagerdauer stabil sein.

 

Tipps:

  • Wenn ihr grünes Holz zum Bauen gestellt bekommen habt, ist es relativ einfach die Rinde zu entfernen (bei Nadelhölzern), dadurch werden die Stämme hell und wirken edler. Der Zusatzaufwand lohnt sich oft.
  • Schnüre, weiße Schnüre leuchten in der Sonne (oder auch Nachts wenn angestrahlt), schwarze bleiben eher unsichtbar, das kann man im Gesamteffekt des Mastes nutzen, wenn man möchte.
  • Filigranere Bannermäste kann man stabilisieren mit temporären Versteifungen im Bodenbereich. Diese Versteifungen können auch genutzt werden um den Mast aufzustellen.
  • Um sicher zustellen das Euer Konstrukt parallel oder im Winkel bleibt, nutzt Pflöcke um ein verrutschen zu verhindern. Auch könnt Ihr den Boden als Schablone nutzen.
  • Alle Bindungen und Verknotungen VOR dem Aufstellen anbringen, in 4 Metern Höhe Korrekturen durchzuführen ist kein Spaß und selten hat man eine Leiter dabei oder einen Bus auf den man steigen kann.

 

 

Viel Spaß!

 

Wenn Ihr selbst schon einen gebaut habt, schickt uns einen Link oder ein Bild, wir verlinken das hier gerne. Vielleicht habt Ihr auch noch weitere Tipps?
(wenn ihr den Link Eurer Webseite im Bild haben wollt, können wir das für Euch erledigen, sagt einfach bescheid.)

 

 

Weitere Masten:

Bannermast X

Bannermast vom Pfingstlager 2009 – Baumeister unbekannt

 

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