In einem ordentlichen Lager eines der wichtigsten Orte. Pfadfinder lagern oft auf unerschlossenen Wiesen, oft von einem freundlichen Bauern oder Förster zur Verfügung gestellt. Um die Hygiene aufrecht zu erhalten benötigt man ein stilles Örtchen. Keiner tritt gerne in Tretminen sobald er den Lagerplatz verlässt. Daher kommt oft eine spezielle Lagerbaute zum Einsatz: Der Donnerbalken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Donnerbalken zu bauen.

Bevor Ihr baut solltet Ihr ein Paar Fakten einholen:

  1. Wieviele werden lagern?
  2. Wie lange?
  3. Wie verteilt ist das Lager?
  4. Wo ist die Quelle?
  5. Woher kommt der Wind?

 

Etwas Mathematik:

Das Loch

Die Rechnung ist ungefähr wie folgt:

Ein Mensch hinterlässt pro Geschäft ungefähr 200g Kot.
Wir gehen also von 0,2 L aus ( 1Liter = 10 cm3 = 10 x 10 x 10 cm), in 5 Tagen haben wir also grob einen Liter pro Person zusammen.
Beispiel: 100 Leute lagern 5 Tage  somit brauchen wir mindestens ein Loch in das 100 Liter passen (+ Bedeckungserde pro Toilettengang)

Aus Erfahrung ist das Loch mindestens 60 cm tief.

 

Wieviele Donnerbalken benötigt man?

Hier  versuchen wir uns wieder an einer Rechnung: Ein normaler Mensch muss mindestens einmal am Tag auf die Toilette (Der „gemeine Heimscheisser“ hält es etwa 3 Tage aus, dann normalisiert sich das meist auch 😉 ). Abhängig von der Person und dem Gegessenen ist die Dauer unterschiedlich. Wir gehen mal von 15 Minuten aus. Vorallem zum Lagerbeginn dauert es Erfahrungsgemäß etwas, bis sich die Verdauung angepasst hat insbesondere, wenn man nicht oft in der Natur ist.

Jetzt muss nicht jeder zur gleichen Zeit, aber es gibt Stoßzeiten.

Wir rechnen Hoch: 15 Minuten = 4 Leute pro Stunde -> 12hTag -> 48 Toilettengänge

Also mindestens ein Donnerbalken je 50 Leuten, besser 2.
Daumenregel: Um so mehr Donnerbalken und um so hygienischer umso weniger Tretminen bzw. Spatengänger.

 

Grundsätzliches:

  1. Ein Donnerbalken muss auch im Dunkeln leicht zugänglich sein, sonst werden die Lagerteilnehmer ihn zumindest Nachts nicht annehmen und es schießen Tretminen wie Pilze aus dem Boden. Auch die Frauen und Mädels gehen wohl lieber für das kleine Geschäft auf den Donnerbalken – also sorgt dafür, dass das Komfortabel geschehen kann.
  2. Um den Balken muss ein Sichtschutz gebaut werden, keiner streckt seinen Hintern gerne in die Landschaft.
  3. Männer und Jungs stellen sich gerne in die Landschaft. Oft ein merkwürdiges Bild vor oder nach dem Frühsport. Um dem etwas entgegen zu wirken, könnte man auch eine leicht zugängliche Pinkelrinne einführen.
  4. Der Ort muss zum einen gut erreichbar sein, zum anderen im Lager nicht gerochen (oder gewisse Töne nicht gehört) werden. Letzteres ist mir in meiner Laufbahn noch nicht passiert, wenn das Stille-Örtchen ein paar Meter weg vom Lager ist. Somit ist die Erreichbarkeit wichtiger. Ideal ist auch ein lockerer Boden, ihr müsst die Grube immerhin ausheben.
  5. Stangen auf denen man sitzen soll müssen geglättet und Harz frei sein, keiner holt sich gerne Spreißel, erst recht nicht an den Stellen.
  6. Eine Rückenlehne verhindert beim Sitzen das hintenüberkippen – vor allem wenn der Sitzbalken etwas zu hoch platziert wurde (auch an die kleineren Lagerbewohner denken).
  7. Ein Steh- oder Hock-Klo muss so gesichert sein das man sich festhalten kann wenn man auf den Stämmen in der Hocke sitzt und die Stämme müssen gegen das wegrollen gesichert sein.
  8. Ein Besetztzeichen ist hilfreich, wird aber leider oft nicht mehr zurückgesetzt. Rufen beim annähern hilft auch.

 

Auf dem Donnerbalken

Wie funktionierts?

Es kommt ein wenig darauf an, um welche Art Donnerbalken es sich handelt.

Das Prinzip ist aber bei allen gleich.

  1. Nehmt Klopapier mit
  2. Besetzt Zeichen setzen (wenn es eins gibt)
  3. Setzt Euch
  4. verrichtet Euer Geschäft
  5. Putzt Euch (Empfehlenswert ist auch eine Wasserflasche mit zu nehmen um die privateren Teile bei der Gelegenheit zu waschen)
  6. Anziehen
  7. Werft etwas Erde oder Sand von dem normalerweise dafür bereitgestellten Erdhaufen auf Euer Geschäft (sollte dass Geschäft komplett abdecken, das reduziert Geruch und Fliegen)
  8. Besetzt Zeichen auf „Frei“ setzen

 

Ideen, Extras, Luxus und Komfort:

  • Eine Waschmöglichkeit für die Hände (nicht oft an einem Donnerbalken zu sehen, da das Wasser per Kanister bereit gestellt werden muss), gehört aber zum guten Ton.
  • Ausschildern, damit ihn auch Gäste finden
  • Dach über dem Balken
  • Je nach Lagerbudget lohnt sich evtl. die Investition in eine Klobrille – im Baumarkt fängt das schon bei 15 Euro an.
  • Duschen, ohne fließend Wasser schwierig – oft gibt es nur eine Quelle oder Wasserstelle (z.B. Wassertank) – Solarduschen (schwarze Wassersäcke mit Duschkopf ca. 10-20 Euro) bieten sich hier an (12 Liter reichen bei sparsamem Duschen für 2 Duschgänge)

 

 

Donnerbalken Aufbauten:

Zwei Beispiele.
Sichtschutz  wird meist aus Bundeswehr-Ponchos aufgebaut.

 Donnerbalken
Donnerbalken seitlich

Donnerbalken (herkömmlich)

Von vorne

Ein Balken auf dem man sitzen kann, ein zweiter an den man sich anlehnen kann. Ohne die Lehne ist das ein kleiner Balance-Akt und nur fortgeschrittenen Gefahrensuchern zu empfehlen.

Häufigster Baufehler:
Der Sitzbalken ist zu hoch. Wenn Ihr einen Donnerbalken baut, sollte der unterhalb Eurer Kniekehlen sitzen. Denkt dabei daran, dass es evtl. noch kleinere Menschen als Euch gibt.

Donnerbalken flach

Donnerloch

eine Variante die  hygienischer ist, als der typische Donnerbalken, da keine Haut Holz berührt, wo zuvor ein anderer saß.

Allerdings anstrengender, evtl. lohnt sich hier ein Geländer. Zudem bedarf die Hocke etwas Übung, bzw. nicht jeder kennt die Technik. Siehe auch den Beitrag „Waldtoilette – „ich muss mal“

 

 

Beispiel eines Donnerbalken im Kitzinger Lager:

Donnerbalken Waldtoilette

Donnerbalken – die Waldtoilette von außen mit Händewaschmöglichkeit (Erstellt von Rovern des Stammes „Schwarze Adler“ Kitzingen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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