Wir waren vor einer Weile mit ein paar Kids im Wald. Eine Kleine musste auf die Toilette und ging mit älteren in die Büsche. Als sie zurück war hatte sie hinten eine nasse Hose.
Nicht weiter schlimm, sie hatte eine Regenhose an, aber es führt vor Augen, das man tatsächlich lernen muss, wie man im Wald zur Toilette geht. Hier ein kleiner „Guide“, der vielleicht dem/der ein oder anderen hilft – Wie gehe ich im Wald auf die Toilette?

Ein größeres Geschäft in der Natur verrichten zu müssen, ist den meisten unangenehm (z.B. fühlt man sich unter Umständen verletzlich und auf dem Präsentationsteller – auch wenn man im tiefsten Dickicht hockt), es gibt ein paar Möglichkeiten den „Komfort“ zu verbessern. Tatsächlich kenne ich Leute die lieber mit dem Spaten in den Wald gehen, als auf eine öffentliche Toilette.

 

Inhalt:

  • Regeln
  • Positionen
  • Fazit
  • weitere Tipps

 

Eine Regel vorne weg:
Lasst keine Spuren zurück („Leave no Trace“)!
Und nicht in unmittelbarer Nähe einer Trinkwasserquelle!

 

Hier nun ein Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten:

 

Positionen:

Wie geht man im Wald auf die Toilette?

 

 

Abb. 1: Im stehen pinkeln

Abb. 1: Im Stehen pinkeln

Urinieren – Männer haben es ziemlich einfach, sie ziehen quasi einfach einen Reisverschluss herunter und lassen es laufen.

Größere Geschäfte sind ein anderer Fall.

 

 

 

 

 

 

 


Der Anlehner

Abb. 2: Der Anlehner

Hier ein Beispiel, wie man in einem Wald seinem Geschäft nachgehen könnte.

Vorteil:

– Rückenlehne, dadurch relativ lange Verweildauer möglich

Nachteil:
– Man braucht einen stabilen Baum oder eine Wand
– Landeplatz (=Dropzone) unter Umständen unkontrollierbar
– Unter Umständen etwas rau im Rücken
– dennoch anstrengend

 

 

 

 

 

 


 

Abb.3: Windsurfer

Abb.3: Windsurfer

Möglicherweise findet man keine brauchbare Rückenlehne. Hier eignet sich vielleicht der „Surfer“.

Nachteil:

– man hat nur noch eine Hand frei
– bedarf Übung
– ebenfalls anstrengend
– Baum nötig

 

 

 

 

 


 

Waldtoilette Freerider

Freerider (Seitansicht)

Freerider

Freerider (Front)

Die meisten Frauen werden bis hier geschmunzelt haben, denn der praktischste Weg ist tatsächlich der, dass man die Hose nur bis zur Kniekehle zieht. So kann man sich quasi auf die Waden bzw. Fersen setzen. Stadtmenschen (vorwiegen die Männer) kennen den Trick oft nicht, da wir es gewöhnt sind auf unseren Sitz-Toiletten (WC) die Hose bis zu den Knöcheln zu ziehen. Die Franzosen hatten z.B. vor ein paar Jahren an ihren Raststätten noch Stehklos (Loch im Boden), die dürften diese „Technik“ auch noch kennen. 🙂

Was das „Donnern“ in der Position auch erleichtert, ist ein entsprechend vorbereitetes tiefes Loch (was man sowieso tun sollte, ein Loch graben – schon allein wegen dem Waldläufermotto „Hinterlass keine Spuren“) im Boden zwischen den Beinen. Zum einen verschwindet die Flüssigkeit nicht unkontrolliert und läuft einem gar über die Füße, zum Anderen muss man sich bei „längeren“ und „größerem“ Geschäften nicht komisch bewegen, wenn man dem Boden zu nah ist.
Was zusätzlich gemütlicher ist, ist wenn die Ferse etwas erhöht abgestellt werden kann. Erhöht, zumindest bei mir, die mögliche Sitzdauer ohne Krämpfe.

Vorteil:

  • Man braucht außer evtl. als Sichtschutz keinen Baum
  • Man hat die Hände frei (zumindest eine)
  • Weniger Anstrengend als die obigen Optionen

Nachteil:

  • Sitzen wäre halt doch irgendwie bequemer

FAZIT:

Welche Haltung, der einzelne bevorzugt ist einem selbst überlassen. Die letzte (der „Freerider“) ist aber in unserer „Testreihe“ sicherlich die praktischste.

 

Weitere Tipps:

Wie hinterlässt man keine Spuren?

Idealerweise mit einem Spaten, hat man den nicht geht evtl. ein Grabstock. Das hängt ein wenig vom Untergrund ab. Als Alternative bei weichem Untergrund und gutem Schuhwerk, kann man auch mit der Schuhverse ein Loch aufhacken. Das ganze Geschäft muss so vergraben werden können, dass Ihr, wenn drauf tretet, keine „Reste“ mitnehmt und optisch nichts mehr zu sehen ist.

In Island verbrennt man das Toilettenpapier und „versteckt“ das Geschäft unter Steinen. Es gibt zuwenige Insekten und Bakterien um Papier zügig zu zersetzen. Das Verbrennen eignet sich natürlich nicht in trockenen Gegenden.

 

Kein Toilettenpapier?

Die Optionen sind nicht gut aber besser als nichts.
Folgender Vorschlag (ungetestet, ich persönlich hatte glücklicherweise bislang meist Toilettenpapier oder Papiertaschentücher zur Hand):
Grasbüschel (Blätter haben oft eine zu glatte Oberfläche) vorbereiten und bereitlegen. Ein Stückchen Borke zum schaben fürs Gröbste (je nach Stuhlgang), danach die Grasbüschel.
Wenn man Moos findet wäre dies das äquivalent zu feuchtem Toilettenpapier. 🙂

 

 


 

 

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