Den Spirituskocher kennen die meisten vom Fondue. Prinzipiell eignet sich dieser Kocher natürlich auch zum Kochen. Etwas komfortabler (kleineres Packmass) geht das mit dem „Outdoor“-Spirituskocher. Hier schauen wir uns die Outdoor Variante von Trangia an.

Vorteil beim Outdoorkocher ist einfach der, man kann ihn verschliessen und muss nicht den Kocher leerbrennen lassen oder den Spiritus zurück in die Flasche schütten (was ich nicht empfehlen würde). Auch haben die Outdoor-Spirituskocher einen festeren Stand.

Ich persönlich habe einen Kocher von Trangia (kann also nur von diesem sprechen) – soll keine Werbung sein – denn auch andere Firmen wie z.B. Esbit oder Overmont verkaufen einen. Optisch scheinen die fast Baugleich. Ich nehme an damit sind sie in der Handhabung gleich.

Manche haben auch einen Aufsatz, damit man den Topf darüber stellen kann.

Aufbau:

  • Deckel 1 ohne Schraubgewinde (wird gesteckt) und meist verschiebbarer Abdeckung
  • Deckel 2 mit Schraubgewinde (Verschließt im kalten Zustand den Kocher und verhindert das Auslaufen vom Spiritus)
  • Kocher (und Brennstoffbehälter)

 

Vorteil:

  • Spirituskocher brennen kontrolliert, durch die Art des Kochers (kein Funkenflug)
    Also auch in trockenen Gefilden bei stabilem Unterstand relativ ungefährlich (immer einen Notfallplan in der Hand haben – was kann passieren wenn er umkippt?).
  • Spiritus (Alkohol, Ethanol, Äthanol) brennt recht sauber.
  • kleines Packmass und Gewicht
  • relativ sauber und russarm
  • Wenn Ihr „Medizinischen“ Alkohol 🙂 dabei habt (>40% Alkohol) könntet Ihr den ebenfalls zum Kochen verwenden (ungetestet).
  • Relativ geruchlos im Vergleich zu Trockenbrennstoff (z.B. Esbit) oder Benzin

 

Nachteil:

  • Brennstoff ist mit zuführen
  • Beim Trangia benötigt man noch ein Gestell das den Topf etwas über dem Kocher hält (ein paar größere Steine tuns auch, aber ohne ist man „aufgeschmissen“)
  • Spiritus braucht oft etwas länger als andere Brennstoffe (Kochzeit)
  • Die Temperatur ist kaum regelbar (Außer Topf näher an die Flamme oder weiter weg, theoretisch auch per Deckel 1 möglich die Flamme zu reduzieren aber ohne Handschuhe kaum nutzbar).
  • Nichts für größere Gruppen (Als Daumen-Richtwert: Kaffee Wasser für 1 Liter geht relativ schnell, alles darüber hinaus braucht Geduld und evtl. eine Neubefüllung, 2 Liter halte ich mit Geduld für das absolute Maximum)
  • Stabiler Stand nötig
  • Topfabstandshalter benötigt (wenn man nur den Kocher dabei hat)

Beispiel was man mit dem Spirituskocher außer Kaffee 🙂 noch kochen kann:

Rührei auf dem Spirituskocher

Rührei auf dem Spirituskocher – Frühstück

Rührei auf dem Spirituskocher

Das fertige Rührei

Vorsicht:
Spiritus NICHT mit Wasser löschen!

 

Tipps:

  1. Schützt Euren Kocher vor Wind, dann geht das kochen schneller.
  2. Wenn Ihr ins Ausland geht, prüft vorher wie die Brennstoffe dort heissen. Google-Translator half z.B. beim portugisischen erstaunlicherweise nicht (Spiritus wurde hier mit: espírito übersetzt. Im Regal in den Supermärkten findet man ihn aber unter „álcool„, wir haben eine Weile gesucht… 🙂 ).
  3. Vorsicht mit dem Dichtungsring, manchmal bleibt der auf dem Kocher kleben. Entzündet man dann den Kocher ohne das zu sehen (weil der Ring sich auf dem Russ super tarnt), war es das mit der Dichtung.
  4. Mehr als einen Liter Wasser sollte man mit dem Trangia nicht erwärmen wollen, außer man hat Geduld und genug Spiritus.
  5. Wenn Ihr den Kocher löschen („ausschalten“) wollt einfach den Deckel 1 (nicht den mit den Gewinde) darauf legen um die Flamme zu ersticken. Bevor man ihn einpackt und vollständig verschliesst etwas abkühlen lassen (ca. 5-10 Minuten) Die Dichtung im Deckel mag die Hitze nicht und Euer Rucksack ist vermutlich auch nicht „begeistert“.
  6. Spiritus brennt oft mit einer nicht gut sichtbaren Flamme. Der einfachste Trick ist einen Grashalm, Blatt oder ein längeres Stöckchen darüber zu halten, wenn verdunkeln nicht möglich ist.
  7. Anzündhilfe nutzen – Mit dem Feuerzeug und warmen Temperaturen, kann es schonmal passieren das die Finger beim Zünden warm werden. Um das zu vermeiden, nehmt Euch einfach ein sehr trockenes Laubblatt oder kleines Stöckchen und entzündet dieses zuerst und damit dann den Alkohol-Kocher (oder Streichhölzer).
  8. Wie oft beim Kochen (speziell Outdoor) sind Handschuhe oder ein Stofftuch, recht praktisch wenn man etwas heisses Anfassen möchte/muss.

 

Ansonsten gilt:
Offene Flammen sind in Deutschland im Wald verboten (vorallem bei Trockenheit), geht verantwortungsvoll mit der Natur um und habt Spaß draußen!

 

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