2015_silvester_feuerwerkDie Ereignisse an Silvester beschäftigen uns noch immer. Im Artikel findet Ihr ein paar Szenarien wie man sich evtl. hätte verhalten können – „Wie verhalte ich mich richtig?“

Leider beeinflussen uns nun die Taten einiger weniger krimineller Vollpfosten im Alltag, wie auch in der Politik. Im Hinblick auf Großereignisse, wie Fasching, nun dieser Artikel.

Eine persönliche Meinung zur Silvesternacht

Durch die Aktionen einiger weniger „Flüchtlinge“ in der in den Medien gehypten Silvesternacht, wurde uns bewusst, wie verletzlich wir sind. Vergewaltigung in Deutschland, auf offener Straße. Sexuelle Belästigung von Frauen durch Meuten von Männern bis hin zu Handgreiflichkeiten oder Schlimmerem. So etwas kommt in Deutschland in diesem Maß einfach nicht vor. Sowas darfs nicht geben – undenkbar. Ungeheuerlich!

Andererseits zeigt uns das, wie gut die Polizei Ihre Arbeit macht und wie sicher wir uns in unserem Land bislang fühlten. Oder es zeigt uns, dass Medien nur das berichten, was sie wollen (sollen?). Schaut man hinter die Kulissen, passiert auch ohne Flüchtlinge genug, was aber kaum in den Medien Aufmerksamkeit findet – denn Deutschland ist sicher (oder hat sicher zu sein – bestimmt ein Gratwanderung, die die Redakteure da täglich mit Ihren Berichten zu bewerkstelligen haben).

Tatsächlich glaube ich, dass unsere Polizei Ihre Arbeit sehr gut macht und in jener Nacht einfach ungläubig und darum unzureichend reagiert hat. Wer rechnet denn in Deutschland mit so etwas?
Unsere Polizei besteht aus fähigen Leuten, zumindest die die ich persönlich kenne oder kennengelernt habe. Sie sind auch bei Kontrolle geduldig, freundlich und umgänglich, wenn man normal bleibt (Großer Respekt dafür, ich bekäme das nicht hin).
Ich bin mir ziemlich sicher das es mittlerweile Pläne und Planspiele gibt für Situationen, wie jene in der Silvesternacht. Wer ihnen den Job abnehmen will sollte zu Hause bleiben (jetzt z.B. im Hinblick auf Fasching), oder sich dort um eine Ausbildung bewerben…
Aktionismus ist selten eine gute Idee und schränkt häufig Menschen ein, die nichts dafür können („Shout out“- einen „Aufschrei/Brüller“ Richtung Politiker und Medien).

Sehr wahrscheinlich hat JEDER versucht sich in die folgende Situationen hineinzuversetzen:

  1. Ich bin eine Frau allein und plötzlich von einer Horde sehr aufdringlicher Männer umgeben und werde von allen Seiten begrapscht. Spießrutenlaufen. Ein Weg raus ist nicht in Sicht.
  2. Ich bin ein Mann mit meiner Frau unterwegs und plötzlich umringt von einem Haufen Männer, keiner spricht deutsch und Deine Frau oder Freundin wird begrapscht, während sich gleichzeitig jemand an Deinem Gepäck zu schaffen macht. Ein Weg raus ist nicht in Sicht.

Wie verhalte ich mich richtig?

Darauf gibt es keine klare Antwort. Die Situation tritt wahrscheinlich so überraschend auf, dass man seine Gedanken sortieren muss bevor man agiert. Aber der Druck von außen, die aufsteigende Panik oder die Todesangst macht ein klares Denken unmöglich. Selbst „Hilfe“-Rufen erscheint durch die massive feindliche Umgebung sinnlos.

Die Polizei hat dazu auch keine wirklich brauchbaren Vorschläge, oder ich konnte sie zum Zeitpunkt des Erstellens des Blogartikels nicht entdecken.
Für den Einzelfall aber evtl. dennoch interessant:
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/sexualdelikte/sexuelle-gewalt-gegen-frauen/tipps.html

Gedankengang 1:

Wir packen den „Berserker“ aus – der dürfte allerdings nicht jedem zur Verfügung stehen – und reagieren auf die Umstehenden äußerst brutal. Vor allem wenn wir Kampfsport gemacht haben, haben wir zumindest die Chance 1-2 Leute mit uns zu nehmen.

Vielleicht geht so eine Idee dem ein oder anderen durch den Kopf. „Ich wäre Amok gelaufen“. Vielleicht hilft das, denn plötzliche exzessive Gewalt wirkt ernüchternd. Fakt ist dann aber, funktioniert die dadurch erzeugte Abschreckung nicht, landest Du sicher im Krankenhaus oder Schlimmeres (Gewalt erzeugt Gegengewalt) und natürlich wirst Du Dich dann vor Gericht für Deine Taten rechtfertigen müssen.

Gedankengang 2:

„Durch den Vorfall sind wir ja vorbereitet, ich hab ein Messer dabei, denen werde ich es zeigen…“ – Dumme Idee! Das führt im günstigen Fall  zu schweren Verletzungen. Bist Du bereit evtl. zu sterben? Außerdem gehen wir von einer Situation aus die Dich komplett unvorbereitet erwischt. Kommst Du an Dein Messer? Denkst Du da an Dein Messer?

Gedankengang 3:

Schreckschusspistole – Hier gilt das selbe wie beim Messer: Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und einer der Gegner eine echte dabei hat, war es das. Zudem werdet ihr im dümmsten Fall noch von der eigenen Polizei erschossen, die ja nicht wissen kann, dass es „nur“ eine Schreckschusspistole ist.

Gedankengang 4:

„Ha, ich habe neuerdings ja ein Pfefferspay dabei“ – Ich persönlich halte das für die harmloseste und effektivste Variante der Selbstverteidigung. Es kann auch gegen mehrere Gegner eingesetzt werden. Zumindest die Lust oder den „Spaß“ hast Du damit der Meute verdorben. Klar das Spray tut weh (evtl. auch dem der sprüht), aber das ist nichts im Gegensatz zu dem, was passieren könnte, wenn ihr ein Messer oder gar eine Pistole zückt. Fakt ist aber auch, wenn ihr noch nach dem Spray suchen und in der Situation herausfinden müsst, wie es funktioniert, dann habt ihr verloren. (Hinweis: Pfefferspray ist ausdrücklich nur zur Abschreckung von Tieren gedacht)

Gedankengang 5:

Ich komme aus der Situation nicht heraus, die Situation ist ausweglos. Erdulde so gut es geht und merke Dir Gesichter und Merkmale (Narben, Muttermale, Tattoos, …) um Deine Peiniger später identifizieren zu können. Vielleicht schaffst Du es sogar mit dem Handy zu filmen und es dann weit weg zu werfen, damit Deine Peiniger keine Chance haben das Telefon zu finden. Wenn Du kannst, hole es dann später wieder, oder lass es von der Polizei holen.

Gedankengang 6:

Hilfe von außen – Hier ist man darauf angewiesen, dass Leute die nicht unter Druck stehen reagieren – z.B. indem sie die Polizei um Hilfe bitten. Kein Außenstehender sieht was in einem Pulk von Menschen los ist. Ihr solltet es also so laut wie möglich kommunizieren (schreien).
Hier könnte z.B. ein Außenstehender der nicht unter Druck steht, falls keine Sicherheitskräfte zu sehen sind, bequem sein Pfefferspray hervorholen und damit drohen, um den Bedrängten Luft zu verschaffen.
Deo in die Reihen der Angreifer zur Ablenkung zu sprühen, könnte durch die Überraschung auch helfen, oder zumindest irritieren. Die Polizei rät beim Hilferufen laut „Feuer, Feuer“ zu schreien (http://www.polizei-beratung.de). Das könnte auch gut als Ablenkung von Außen funktionieren.

Gedankengang 7:

Fliehen – das dürfte die sinnvollste und gleichzeitig auch die schwierigste Lösung sein, die man alleine bewerkstelligen kann. Versuche, zu überlegen, wo Du Hilfe finden könntest oder wo viele neutrale Menschen sind und versuche aus dem Ring auszubrechen. Überlege Dir diesen Weg zuerst und such Dir den schwächsten Punkt des Kreises. Denk dran sobald Du rennst werden Jagdinstinkte wach, sei Dir deshalb sicher Du läufst in eine sichere Zone.

 

Soweit zu Möglichkeiten die ich sehe, keine schönen Optionen. Man sollte einfach soviel Aufklärungsarbeit leisten, dass auch minderbemittelte die einfachen „Benimm“-Regeln kapieren. Ich bin mir sicher die existieren überall auf der Welt (Religion unabhängig), wenn man nicht von aktuellen Kriegsgebieten ausgeht. Das Benehmen ist unentschuldbar.

Ich hoffe dem ein oder anderen helfen die Gedankengänge in Situationen passabel zu reagieren und vielleicht das „große“ Arsenal zu Hause zu lassen. Vielleicht habt Ihr noch brauchbare Ideen? Schreibt uns einfach.

Ich glaube dass Deutschland durch diese schlechten Nachrichten über Flüchtlinge stärker geworden ist und im Notfall enger zusammenrückt. Den Frauen die diese Tortur erlebt haben, wünsche ich, dass Sie es schaffen wieder ohne Angst auf unseren Straßen zu wandeln.

Lasst Euch nicht unterkriegen! (Und Finger weg von Parteien, die Eure Stimmen durch Eure Angst ergattern wollen. Das ging schon mal schief.)

Allzeit Bereit!

Cinto

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