Ein gefüllter Frühstückstisch im Garten, gemütlich mit den Lieben in den Tag kommen – Kaffee schlürfen und sich dabei mit der Familie unterhalten, sich die Sonnen ins Gesicht scheinen lassen und den Duft von Kräutern in der Nase. Wer keinen Garten hat nutzt bei gutem Wetter den Balkon oder geht in die Parks oder bei Freunden Grillen oder in den Biergarten. Keine 5 Minuten später sind gelb gestreifte Luftpiraten am entern der Tische. Wespen! – wie damit umgehen?

Denn das gemütliche zusammenkommen ist etwas verkrampft, mit einem Auge schielt man auf den „Feind“ mit dem anderen hat man sein Getränk im Blick – den Gesprächspartner noch mit anzuschauen wird schwierig und die Essenverteidigung mit sanft energischem fortwedeln zur Daueraufgabe.

Ich bin eigentlich ein Freund von friedlichen Lösungen wir durchleuchten mit diesem Beitrag die Optionen.

Außerdem sind die meisten Wespenarten geschützt.

 

Inhalt:

  1. Kenne Deinen „Feind“
  2. Gegenmassnahmen

 

 

1. Kenne Deinen „Feind“

Wespen (im Gegensatz z.B. zu Bienen) sind Jäger und ernähren ihre Brut hauptsächlich mit anderen Insekten oder totem Fleisch.
Für Sich selbst brauchen Sie hoch energetische Nahrung z.B. in Form von Zucker.

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Wespenarten und nur zwei davon sind aggressiver, aber das beruhigt leider nicht, denn gefühlt gerade diese beiden finden zum Frühstückstisch.

Wir hatten auf dem Balkon vor einer Weile hinter einer Bretterwand eine der größten Wespenarten die es in Deutschland gibt. Hornissen.
Heute trauere ich ihnen nach. Sie haben einen Sommer lang friedlich mit uns gelebt (Hornissen sind einjährig), verirrten sich nur selten zu unserem Frühstückstisch (ca. 3 m vom Nest entfernt). Wir hatten KEINE anderen Wespen in diesem Jahr zu Besuch (und das Jahr danach ebenfalls). Und bis heute 4 Jahre danach hat sich noch kein anderes Wespenvolk einnisten wollen.
Auch sonnen ging in unmittelbarer Nähe des Nests (einziger Nachteil, manchmal lassen sie ihre Beute fallen – wenn man darunter liegt etwas unangenehm)

 

Wepsen „Psychologie“:

Was mögen Wespen?
Fleisch (Ass, Schinken, Lioner…), Zucker (Honig, Limonade, Marmelade…) und bei großer Hitze und Trockenheit: Wasser (dafür lassen Sie dann auch gerne Zucker oder Fleisch stehen).

Wovor haben Wespen Angst?
Größere Wespen, andere Wespenstämme, Feuer / Rauch

 

 

2. Gegenmaßnahmen bei Wespen:

Wir zählen mal auf was es für Möglichkeiten gibt ohne das Problem endgültig zu „terminieren“ – auch die etwas abwegigeren Ideen (Reihenfolge ohne Wertung):

  1. Essen und Getränke abdecken – wo nicht zu holen ist, werden zumindest nicht noch die „Schwestern“ aktiviert.
    Für Platten mit Essen gibt es z.B. Netzglocken. Hilft leider nicht unbedingt beim eigenen Teller.
  2. Köder an einem anderen Ort platzieren in der Hoffnung das das attraktiver ist, als der schwer verteidigte Frühstückstisch – in wirklich trockenen Gegenden funktionierte Wasser als „Opfergabe“ ganz gut. Auch folgen Wespen anderen Wespen. Ist also noch keine Wespe an Eurem Frühstückstisch, dafür aber bei der Opfergabe werden sich die meisten neuen Wespen an den „Kollegen“ orientieren und den Frühstückstisch in Ruhe lassen.
  3. Der Feind meines Feindes ist mein Freund (Hornissen ansiedeln? Wespenbussard anlocken – wohl schwierig ranzukommen, aber vielleicht gibt’s je eine Falknerrei in Eurer Nähe? 😉 Schlupfwespen?)
  4. Fallen – Vor allem Biergärten scheinen zu dieser Methode zu greifen (Meist ein durchsichtiges Gefäß mit einem Trichtereingang unten, gefüllt mit Zuckerwasser)
  5. Räucherstäbchen (mit Kaffeeduft haben wir gute Erfahrungen gemacht)
  6. Kupfer auf dem Tisch – angeblich mögen sie das Metall nicht so gerne – ich persönlich hatte entweder immer zu wenig Kupfer auf den Tisch oder nur Kontakt mit immunen Stämmen.
  7. Kaffeepulver in Häufchen aufschütten und anzünden, ob die Wespen speziell den Kaffeegeruch nicht mögen oder nur den Rauch des vor sich hin glimmenden Kaffees ist nicht ganz klar, hilft aber etwas.
  8. Zitronen und Gewürznelken (Zitrone aufgeschnitten und die Nelken hineingesteckt) – beides riecht anscheinend für die Wespe unangenehm. Allerdings konnten wir da noch keine Erfahrung sammeln.
  9. Kammerjäger – professionelle Hilfe ist immer gut.
  10. Ein Konkurrenznest hinhängen (Nestattrappe). Diese scheint es in Lampion-Form zu geben. Wespen sind sehr territorial und ein schon besiedelter Platz wird wohl eher gemieden (vermutlich aber nur Wirksam VOR einer Besiedelung).

 

 

Fazit:

Einfach die Wespen auf dem Essen rumkrabbeln zu lassen kommt für mich nicht in Frage, da sie sich auch von Aas ernähren. Ich persönlich kann die Methode mit Räucherstäbchen sehr empfehlen. Eine Wespe die da durchfliegt verschwindet normalerweise und bringt auch keine Freunde. Dennoch sollte man süße Getränke abdecken.
Auch das Anbieten von Opfer-Essen oder Trinken funktioniert recht gut (in 3-4m Entfernung). Wird der Köder angenommen kann man recht störungsfrei Frühstücken, da Wespen immer zuerst anderen Wespen folgen, solange es dort etwas zu holen gibt.

Ich könnte mir auch Vorstellen das man Wespen „lebend“ fängt z.B. mit einer Zuckerwasserfalle (älteres Fleisch funktioniert auch, riecht aber evtl. nicht so gut…), in der sie nicht ertrinken und man lässt sie gegen Abend oder nach dem Essen vorsichtig wieder raus. Wobei das indirekt auch das Prinzip der „Opfergabe“ ist (Siehe Punkt „Köder“). Ob Wespen daraus lernen möchte ich bezweifeln, aber man radiert nicht ganze Stämme damit aus, wenn das die einzige andere Option wäre (Wespen stehen unter Naturschutz!).

Interessanterweise hatten wir im Pfadfinder-Lager noch nie Probleme mit Wespen, vermutlich liegt das daran, dass fast jeder einen Feuernoten-Geruch mit sich herumträgt, die Zelte danach riechen und auch sonst meist immer irgendwo ein Feuer brennt.

Habt Ihr andere Ideen oder Erfahrungen? Gerne her damit!

 

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