Leatherman Säge in Aktion

Leatherman Wave – Feldtest

Vor kurzem habe ich den Leatherman Wave geschenkt bekommen (Vielen dank Leute!).

Bislang kannte ich in der Richtung nur das Schweizer Taschenmesser und war zunächst enttäuscht vom Leatherman.

Er war schwer, die Zange wirkte nicht richtig einsetzbar und eine allgemein klobigere Anmutung als ich vermutet hatte. Es wirkte nicht wie ein Werkzeug, das ich gerne mit mir herumschleppe. Ich gab ihm vor kurzem eine Chance beim Campen und war dann doch positiv überrascht.

 

Bei dem Test und Bau eines „Schutzunterstands“ kam die Säge, das glatte Messer und die Zange zum Einsatz.
Vorallem getestet im Hinblick auf den Outdooreinsatz.

Dieser Beitrag wird wachsen, denn nicht alle Features wurden getestet, aber vielleicht helfen ja schon dem ein oder anderen die erste Eindrücke.

Säge:

Klare Empfehlung – Biss sich durch das recht harte Eukalyptus Holz wie eine eins. Natürlich sägt man sich noch einen „ab“ was an der Länge der Säge liegt, aber sie nimmt verlässlich ohne groß Druck ausüben zu müssen Material mit.

Fazit: In der Größe ein gutes Werkzeug.

Messer (glatte Schneide):

Ebenfalls eine klaren Daumen oben – die Schneide ist robuster als es zunächst den Anschein hat und beisst sich quasi zuvorkommend tief ins Holz. Und läßt sich auch von grobmotorische Bewegungen nicht irritieren. Sehr schön auch im Gegensatz zu meinem Schweizer Taschenmesser (zugegeben die kleinere Variante) das Feststellen der Klingen und Sägen.

Seitlichen Druck z.B. beim herauslösen von Holz aus einer Kerpe (hier Rundholz in das vorher zwei Säge-Schnitte in etwa 4 cm Abstand eingefügt wurden und das Holz dazwischen mit dem Messer herausgelöst wurde) verhielt sich das Messer erstaunlich Formstabil und glättete die darauf entstandene Bruchfläche mit wenigen Schnitten.

Fazit: Saubere Arbeit!

Zange:

Hier verwendete ich die Zange um Nägel aus dem Holz zu entfernen und dünne Drähte zu schneiden.

Beim Nägel entfernen versagte das Tool kläglich. Seitliches Hebeln oder drehen verzeiht das Werkzeug einem nicht wirklich (wobei sich nichts dauerhaft verbog). Dazu sollte aber noch gesagt werden Nägel in Eukalyptusholz sitzen richtig fies fest und eine Kombi-Zange ist auch keine Kneifzange – dennoch hatte ich mir hier mehr erhofft.

Beim Schneiden von dünnem Draht schnitt der Drahtschneider zuverlässig, allerdings musste man darauf achten, dass der Draht nicht in die Abisolier (?)-Mulde rutscht (bzw. der Draht war wohl zu dünn als das er sich in der Gelenkmulde schneiden liess), was ein wenig Fingerspitzengefühl verlangt, das aber schwierig ist wenn man selbst nicht mehr ganz fit ist. Ich musste auch dauernd aufpassen, dass ich mir nicht die Finger einquetsche.

Fazit: Zum Werkzeugeinsatz empfehle ich hier entweder eine andere Zange oder ein anderes Tool. Die hier ist wohl eher „taktisch“ gedacht.

 

Leatherman Multitool

Abb. 1: Leatherman Wave aufgeklappt

Die anderen Tools müssen noch genauer erforscht werden:

Messer (Zahnschliff) – Brot schneiden? Allerdings wie die glatte Schneide: super scharf!

Mini Schraubendreher – Einsatzwahrscheinlichkeit?

Kreuz-/Schlitz-Schraubenzieher – Für 1 bis vier Schrauben vertretbar, danach wirds ein Qual, wenn man Ratschenschraubenzieher gewöhnt ist.

Schere – Wirkt sehr „Blechig“ für kleine kurze grobe Papierarbeiten einsetzbar. Auch zum Fingernägelkürzen. Allerdings gefällt mir die von Victorinox besser. Sie wirkt stabiler und nicht wie ein „Provisorium“.

Feile – Wirkt nicht wie eine Trennfeile und nur zum Glätten halte ich die Einsatzwahrscheinlichkeit für recht gering.

Dosenöffner – sicher ein Werkzeug das unterwegs mit dem Rucksack Verwendung findet. Wie gut er im Vergleich zum Schweizer Messer ist, muss sich noch herausstellen, die Messlatte liegt hoch.

 

Fazit (Vorab)

Stand: 22.10.2016:
Was mir tatsächlich für ein Allzweck-Werkzeug hier noch fehlt ist die Ahle zum Löcher bohren, dafür hätte ich dann auch gerne auf die zweite Messerschneide mit dem Wellenschliff verzichtet. Da ich mit dem Wave nicht ganz auf das Schweizer Taschenmesser verzichten kann (Ahle, Pinzette und Korkenzieher setze ich z.B. im Outdoor-Bereich öfter ein als eine Zange oder Feile), würde ich rückwirkend auf eine größere Leatherman Variante umschwenken, allein schon wegen einer praktischeren Zange. Ich würde also wahrscheinlich die Kombination Schweizer Taschenmesser UND größeren Leatherman (als echtes Werkzeug) wählen.

Farbe:
Ich persönlich würde mir übrigens die brünierte Version nicht mehr kaufen. Beim Abendseinsatz habe ich den Leatherman fast so oft gesucht wie gebraucht – im Gras versteckt er sich richtig gut. Wenn es also wieder ein Leatherman wird, dann wohl einen Tick auffälliger. Unwahrscheinlich, dass ich ihn mal zu „taktischen“ Zwecken einsetzen werde und erhöhten Wert auf Tarnung legen muss, selbst dann ist das Handwerken damit sicher auffälliger als das Tool selbst.

 

 

 

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